Wer lebt in den Unterkünften in Markgröningen? Zum Beispiel: Halima (60) aus Damaskus

Auf dem Weg zur Arbeit haben auch Freunde ihr Leben verloren

„Ich habe am Flughafen von Damaskus gearbeitet“, erzählt Halima (Name geändert). „Dieser liegt in einem gefährlichen Teil der Stadt. Oft war der Weg zurück in die Stadt versperrt und ich musste am Flughafen übernachten, ohne meine Familie kontaktieren zu können. Auf dem Weg zur Arbeit haben auch Freunde und Kollegen ihr Leben verloren. Alle diese Erfahrungen haben mich sehr belastet.

Ständig fielen Bomben

Ein normaler Alltag war in unserem Viertel nicht mehr möglich. Ständig fielen Bomben und wir mussten in die Schutzbunker. Wenn es dunkel wurde, aber auch tagsüber, hatte man Angst auf der Straße, vor allem junge Mädchen wurden entführt und Geld oder andere Leistungen von ihren Familien erpresst.

Vor der Flucht wollte ich meine Kinder in Sicherheit wissen

Den Entschluss, meine Heimat zu verlassen, habe ich schon im zweiten Kriegsjahr gefasst, aber es war nicht einfach. Zuerst wollte ich meine Kinder in Sicherheit wissen. Meine beiden Töchter sind nicht mehr in Syrien, mein Mann und mein Sohn hingegen schon. Wir mussten entscheiden, wer die Reise auf sich nimmt und wer noch am ehesten zu Hause zurechtkommen würde – keine leichte Entscheidung.

Meine Zukunft möchte ich mit meiner Familie zusammen erleben

Meine Zukunft möchte ich auf jeden Fall mit meiner Familie zusammen erleben. Ich möchte hier ein neues Zuhause finden und vielleicht werde ich auch eines Tages, wenn der Krieg vorbei ist und die Situation es erlaubt zurückkehren.“

Wenn von Flüchtlingen die Rede ist, geht es meist (auch) um Zahlen. Wie viele Flüchtlinge kommen nach Deutschland? Wie viele werden wo untergebracht? Doch hinter diesen Zahlen stecken Menschen mit einer Geschichte, mit einem persönlichen Schicksal. Sie sind vor Krieg und großer Not aus ihrer Heimat geflohen. In loser Reihenfolge stellen wir hier einige Menschen vor, die in Markgröninger Flüchtlingsunterkünften leben. Ihre Namen sind geändert, ihre Geschichten nicht.