Wer lebt in den Flüchtlingsunterkünften in Markgröningen? Zum Beispiel: Familie Khalid

Wenn von Flüchtlingen die Rede ist, geht es meist (auch) um Zahlen. Wie viele Flüchtlinge kommen nach Deutschland? Wie viele werden wo untergebracht? Doch hinter diesen Zahlen stecken Menschen mit einer Geschichte, mit einem persönlichen Schicksal. Sie sind vor Krieg und großer Not aus ihrer Heimat geflohen. In loser Reihenfolge stellen wir hier einige Menschen vor, die in Markgröninger Flüchtlingsunterkünften leben. Ihre Namen sind geändert, ihre Geschichten nicht. 

Zum Beispiel: Familie Khalid

Familie Khalid (Name geändert), das sind Vater, Mutter und drei Kinder zwischen zwei und sechs Jahren. Vor einem Jahr lebten sie noch in der syrischen Stadt Homs. In ihrem Wohnhaus befand sich in den unteren Räumen ihr Bekleidungsfachgeschäft. Herr Khalid leitete das Geschäft. Wenn Kundinnen oder Kunden das wünschten, nahm er auch Änderungen vor. Die Familie konnte gut davon leben.

Jeden Tag weinten die Kinder vor Angst

Doch dann kam der Krieg. Jeden Tag weinten und schrien die Kinder vor Angst, wenn sie die Raketen hörten. Und dann fielen die Bomben auch auf ihr Haus. Sie zerstörten alles komplett: die Wohnung samt dem Geschäft. Da beschlossen die Eltern, Syrien zu verlassen. Die Lebensgrundlage war ihnen genommen. Sie hatten nichts mehr. Das Elternhaus der Mutter war schon länger zerstört.

Drei Monate dauerte die Flucht

Von der Türkei ging es mit dem Boot nach Griechenland. Über die Balkanroute gelangten sie nach Deutschland. Die Jüngste war noch keine zwei Jahre alt. Manche Strecken konnten sie mit dem Bus oder Zug zurücklegen, aber viele Kilometer mussten sie auch zu Fuß gehen. Über weite Strecken trug das Ehepaar seine Kinder. Die Flucht dauerte mehr als drei Monate.

Froh, in Deutschland in Sicherheit zu sein

Nun sind sie froh, hier in Deutschland – in Sicherheit – zu sein. Alle machen gute Fortschritte in Deutsch. Die beiden Jungen haben sich im Kindergarten gut eingelebt und bereits Freunde gefunden. Glücklich sind sie, dass sie die Gemeinschaftsunterkunft bald verlassen und in eine Wohnung einziehen können.