Über 100 Markgröninger Bürger beteiligen sich am Konzeptworkshop „Flüchtlingshilfe Markgröningen“ —
Was läuft schon jetzt in Sachen ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in Markgröningen?
Und welche Angebote müssen – angesichts steigender Flüchtlingszahlen – erweitert oder ins Leben gerufen werden, damit die Integration in Markgröningen gelingen kann? Diesen Fragen hat sich der Workshop gewidmet, zu dem die Asylbeauftragte der Stadt Markgröningen, Bettina Krickl, am 9. Januar ins Helene-Lange-Gymnasium eingeladen hatte. Über 100 Markgröninger Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung – deutlich mehr als sich die Veranstalter erhofft hatten.
„Die Herausforderungen, die auf uns als Stadt zukommen, können wir nur gemeinsam meistern“, so Krickl. Umso mehr freute sie sich über das große Interesse an dem Workshop. Marco Klun, der sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagiert, stellte ein Konzept vor, mit dem bestehende und neue ehrenamtliche Angebote künftig besser koordiniert werden sollen.
Die Ausgangssituation machte Bettina Krickl klar: Die Flüchtlingszahlen steigen, auch in Markgröningen: Derzeit leben 128 Asylbewerber in der Stadt (Stand 31. Dezember 2015), 2016 sollen nach derzeitiger Planung weitere 280 Flüchtlinge hinzukommen. „Schon jetzt gibt es vielfältige Hilfen“, betonte Krickl. So finden beispielsweise in den Räumen der katholischen Kirche Deutschkurse für Männer und Frauen statt, das Helene-Lange-Gymnasium bietet eine Hausaufgabenbetreuung, das Hans-Grüninger-Gymnasium Sport für Flüchtlingskinder an. Ein wichtiger Anlaufpunkt ist das Café Zuflucht, das im Treffpunkt Ostergasse immer donnerstagnachmittags geöffnet ist. Der Kleiderladen Carima versorgt die Flüchtlinge mit Einkaufsgutscheinen, viele Ehrenamtliche engagieren sich schon jetzt als Familienhelfer oder im Las Vegas, der ersten größeren Gemeinschaftsunterkunft in Markgröningen.
Dass der Bedarf an professionellem und ehrenamtlichem Engagement 2016 nochmals deutlich steigen wird, ist angesichts der Zahlen klar. In seinem Konzept wies Marco Klun neun zentrale Arbeitsfelder aus, um Flüchtlinge zu unterstützen und ihnen die Integration in Markgröningen zu erleichtern: Bildung (inklusive Deutschkurse), Kleidung und Versorgung, Amtsgänge, Arbeit, Wohnraum, Gesundheit, Soziale Integration, Familie und Glauben. Darüber hinaus braucht es vielfältige Begegnungen zwischen den alten und den neuen Bewohnern der Stadt sowie eine gute Öffentlichkeitsarbeit, um Berührungsängste und mögliche Vorurteile abzubauen.
Die vorgestellten Arbeitsfelder bearbeiteten die Workshop-Teilnehmer dann in kleineren Arbeitsgruppen. Sie trugen Ideen und Vorschläge zusammen, welche konkreten Hilfen im Bereich Bildung, Arbeit, Gesundheitsversorgung etc. notwendig sind, wie sie umgesetzt und Abläufe verbessert werden können. Die Ergebnisse wurden zum Abschluss im großen Plenum präsentiert.
In den nächsten Wochen werden sich die Arbeitsgruppen nun selbstständig treffen, um die entwickelten Ideen weiter auszuarbeiten.
Info: Wer den Workshop verpasst hat, sich aber ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe Markgröningen engagieren möchte, kann sich gerne an Bettina Krickl (asylbeauftragte[AT]markgroeningen.de) wenden. Sie vermittelt den Kontakt zur jeweiligen Arbeitsgruppe.