AK Asyl eröffnet Internetcafé in der Begegnungsstätte


Aktion „Bosch hilft“ fördert Flüchtlingsprojekt mit 5700 Euro – Auch die VR-Bank-Stiftung spendet 700 Euro

eroeffnung-internetcafe
Markgröningen
. Mit Angehörigen in der Heimat skypen, Nachrichten auf Deutsch, Arabisch oder Farsi lesen, Praktika-Stellen recherchieren, Bewerbungsunterlagen ausdrucken und vieles mehr: Dafür können Flüchtlinge das neue Internetcafé in der Begegnungsstätte Markgröningen nutzen, das am 28. Oktober offiziell startet. Es ist immer freitags von 14 bis 17 Uhr in den Räumen im Turmgässle 3 geöffnet. Finanziell gefördert wird das neue Angebot von der Robert Bosch GmbH, die über die Aktion „Bosch hilft“ 5700 Euro gespendet hat. Auch die VR-Bank-Stiftung unterstützt das Internetcafé mit einer Spende von 700 Euro.

„Wir freuen uns sehr, dass das Internetcafé nun starten kann“, sagt Bettina Krickl. Schon lange hatte die Asylbeauftragte der Stadt Markgröningen die Idee, den Flüchtlingen vor Ort den Zugang zum Internet zu erleichtern. Da es bis auf eine Ausnahme in den Unterkünften vor Ort kein WLAN gibt, geben viele Flüchtlinge einen Großteil ihres Taschengeldes für mobiles Internet aus, um den Kontakt zu ihrer Familie zu halten. Auch um nach Praktika oder Wohnungen zu suchen oder etwas für die Schule zu recherchieren, muss man online gehen können. „Für ein Internetcafé hatte uns zunächst aber das Geld gefehlt“, so Krickl.

Von Dr. Thomas Betzel, Markgröninger Kirchengemeinderat und Bosch-Mitarbeiter, erfuhr Bettina Krickl vor einigen Monaten dann von der Aktion „Bosch hilft“: Mitarbeitende des Konzerns aus dem In- und Ausland hatten über 400.000 Euro Spenden für Flüchtlinge in Europa gesammelt. Bosch hatte diese Summe nochmals verdoppelt und seine Mitarbeiter aufgerufen, förderwürdige Projekte und Aktionen vorzuschlagen. Über Thomas Betzel bewarb sich der AK Asyl Markgröningen mit dem geplanten Internetcafé – inklusive Konzept und Finanzierungsplan. Im Mai erhielt die Stadt die Zusage von Bosch über eine Fördersumme von 5700 Euro.

Davon schaffte die Stadt drei Laptops und einen Drucker an und ließ ein WLAN-Hotspot in der Begegnungsstätte einrichten. Dank der 700-Euro-Spende der VR-Bank-Stiftung kann das Internetcafé nun mit einem weiteren Laptop ausgestattet werden. „Das Internetcafé soll auch ein Ort der Begegnung werden, an dem sich neue und alte Markgröninger treffen und miteinander ins Gespräch kommen“, so Krickl. Die Asylbeauftragte freut sich daher, dass mehrere ehrenamtliche Helfer während der Öffnungszeiten vor Ort sein und mit Rat und Tat zur Seite stehen werden. Hauptverantwortlicher Ehrenamtlicher ist Lokman Ahmo. Der 28-Jährige ist selbst vor einem Jahr vor dem Krieg in Syrien nach Deutschland geflohen. Mittlerweile spricht der studierte Geophysiker sehr gut Deutsch. Dass er sich im neuen Internetcafé engagiert, ist für ihn selbstverständlich. „Die Menschen in Markgröningen haben mir sehr geholfen. Jetzt kann ich danke sagen und helfe gerne, wenn man meine Hilfe braucht.“